Waisenhaus-Bau macht Fortschritte

Trotz drohendem Bürgerkrieg gehen Arbeiten am THW-Spendenprojekt voran

Rund 130.000 Euro hat die gemeinsame Tsunami-Spendenaktion von Pirmasenser Zeitung und THW-Ortsverband Hauenstein gebracht. Davon kamen 35.000 Euro aus der Eifel - THW und Feuerwehr Bitburg haben den Erlös ihrer Spendenaktion dem Projekt aus der Südwestpfalz zur Verfügung gestellt.

Davon wird in Kalmunai an der Ostküste von Sri Lanka ein neues Waisenhaus für 80 Jungen aufgebaut. Trotz der wachsenden Gefahr eines Bürgerkriegs gehen die Arbeiten voran.

Bruder Jef de Wit von den „Brothers of Charity" hat sich erst vor wenigen Tagen vom Fortgang der Bauarbeiten überzeugt. Von ihm stammt auch das nebenstehende Foto.

Als im November letzten Jahres Andreas Wilde und Stefan Seibel vom Hauensteiner THW gemeinsam mit PZ-Redakteur Holger Keller in Kalmunai waren, um sich von der ordnungsgemäßen Verwendung der Spendengelder zu überzeugen, war gerade der Bauplatz gerodet und planiert. Im Januar hätten die eigentlichen Bauarbeiten beginnen sollen, berichtet Bruder Jef. Doch dann habe sich der Streit zwischen der tamilischen Unabhängigkeitsbewegung LTTE und der singhalesischen Regierung zugespitzt. Und weil die beauftragte Baufirma vor allem Singhalesen von der Westküste beschäftigt, die Baustelle aber noch im Tamilengebiet liegt, wurde entschieden, die Arbeiter aus Sicherheitsgründen wieder heim zu schicken. Erst im Februar konnten die eigentlichen Bauarbeiten starten - doch seitdem wurde nahezu ununterbrochen an dem Projekt gearbeitet. Erst Ende April kam es durch eine erneute Verschärfung der Sicherheitslage zu einer kurzen Unterbrechung.

Was die Bauarbeiter - zehn Maurer und ebenso viele Helfer - in dieser Zeit fast ausschließlich in Handarbeit geleistet haben, ist beachtlich: Das Fundament für den zweistöckigen Bau ist betoniert, die drei Meter hohen Mauern für das Erdgeschoss hochgezogen und die Stützen für die Schalung der Zwischendecke - hunderte von Bambushölzern, die in Maßarbeit geschnitten wurden - stehen ebenfalls schon.

Ob die Arbeiten, wie vorgesehen, tatsächlich bis Jahresende abgeschlossen werden können, ist vor allem abhängig, wie sich der Konflikt zwischen Tamilien und Singhalesen auf Sri Lanka weiter entwickelt. Korrespondenten berichten jedoch eher von einer An-, den einer Entspannung. Selbst die unter skandinavischer Führung stehenden internationalen Vermittler würden von der LTTE zunehmend angefeindet.

Durch die Spenden aus der Südwestpfalz und dem Raum Bitburg werden aber nicht nur die Bauarbeiten unterstützt. Auch Dinge des täglichen Bedarfs, Fahrräder, Fahrzeuge, Küchengegenstände und Lernmittel wurden bislang für die jungen Tsunami-Opfer angeschafft.

Text: Holger Keller, Primasenser Zeitung


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